MaMi's Food&Wine
Bruder, Schwester und ein Tischlein deck Dich
In der Oderberger Straße, Prenzlauer Berg, geht es neben einer hübschen Terrasse mit roter Markise einige Stufen runter ins Souterrain.
Die gemütliche Bar mit weiß gekalkten Wänden, Toile de Jouy Vorhängen, Holztischen und Schulstühlen mit senfgelben Kissen könnte auch in Paris sein.
Es gibt aber nicht nur fabelhafte französische Weine, sondern auch wunderbar ausgesuchte aus Deutschland, Österreich und Spanien.
Und die köstlichen Sharing-Speisen sind sogar kontinentübergreifend inspiriert.
Das MaMi’s ist ein guter Ort zum Abtauchen - aus dem lauten Berlin in ein paar Stunden mit ruhiger Musik, gutem Wein und fantastischem Essen bei herzlichen Gastgebern.
Die Sommelière und der Koch
Miriam ist „Mi“ aus „MaMi‘s“ und ihr Bruder Marcel das „Ma“.
Miriam ist ausgebildete Sommelière und hilft uns gerne, die passenden Weine zum Essen zu finden.
Dazu erzählt sie, was welchen Wein ausmacht. Und das weiß sie tatsächlich am Besten, denn sie hat jeden persönlich ausgesucht.
Genauso gerne dürfen wir uns aber auch kreuz und quer selbst durchprobieren, denn im MaMi’s geht es trotz der hohen Ansprüche wohltuend entspannt zu.
Miriam, als Gastgeberin, strahlt zu jeder Zeit unaufgesetzte Ruhe aus.
Marcel bekommen wir im Gastraum nur kurz zu Gesicht, denn er ist derjenige, der in der Küche die köstlichen kleinen Gerichte zubereitet.
Fine Dining in seiner Casual Version ist für uns das Beste, was das letzte Gastro-Jahrzehnt hervorgebracht hat.
Marcel zeigt uns mal wieder wie es geht. Ob Sojasoße oder Limoncello aus mallorquinischen Zitronen (gerade erst hat das Team 40 Kilo davon verarbeitet und mit gutem Rum versetzt) - alles wird in seiner Küche von Grund auf selbst hergestellt.
Und alles schmeckt umwerfend. Gleichzeitig ist alles unaffektiert und geerdet.
Das Tastingmenu
Jack, aus dem MaMi“s-Team, der sich beim letzten Besuch um uns gekümmert hat, ist unglaublich aufmerksam, kompetent und freundlich.
Er empfiehlt uns das Tastingmenu, nachdem wir uns kaum entscheiden können, was wir alles kosten möchten.
„Tischlein deck Dich“ ist der charmante Name dafür und es gibt das gedeckte Tischlein mit 8 oder 10 Gängen, mit oder ohne Weinbegleitung.
Bei jedem Gang erklärt uns Jack detailliert, was wir bekommen und wie es gemacht wurde.
Die Fjordforelle mit Radieschen, Liebstöckel und Zitrone ist unser Liebling, gleichauf mit dem Pulled Pork im „Pho Style“ mit Kräutern und Kumquat.
Aber auch die in Sauerkrautsaft gekochten Karotten mit Heumilchcréme und dem koreanischen „Ketchup“ - der Chilipaste Gochujang (natürlich selbstgemacht von Marcel) sind ganz besonders toll.
Die größte Überraschung ist die dunkle Schokoganache mit Shiitakepilzen und Zwetschgen. Eine gewagt klingende Kombination, die eine ganz tolle Geschmacksexplosion ist und nicht mal ein bisschen so herausfordernd, wie sie klingt.
Die vegane Faux-Gras mit Ananas und Pfeffer kommt mit einem Waffelstreifen und ist eigentlich bei den Hauptspeisen eingeordnet.
Wir finden aber, daß sie an jede Stelle der Speisenfolge passt und wenn noch Platz im Bauch ist, gerne auch Dessert sein darf.
Der Riesling Süßwein passt auf jeden Fall hervorragend dazu.
