Das Stue - Fünf Sterne plus Zoo
Eigentlich versuchen wir in unseren Empfehlungen Fünf-Sterne-Hotels ein wenig zu vermeiden.
Das luxuriöseste Hotel vor Ort zu empfehlen, das dann aber doch oft das Budget sprengt, kommt uns zu leicht vor.
Wir finden das Stue aber ein so besonderes Haus, daß wir nicht anders können.
Der Berliner Zoo war schon fast hundert Jahre alt, als Ende der 1930er Jahre der Sitz der königlich dänischen Gesandtschaft an die Grenze seines nordöstlichen Ausläufers gebaut wurde.
Gut siebzig Jahre später zog in das elegante Gebäude in der Drakestraße das Hotel ein.
„Stue” ist das dänische Wort für Wohnzimmer. Und das beschreibt es eigentlich schon ziemlich gut.
Im herrschaftlichen Botschaftsgebäude ist ein wohnlich heimeliger Ort entstanden, der den Charme eines Boutiquehotels besitzt.
Und wann kommt in einem Stadthotelhotel sonst zum Frühstück ein Vogel Strauß oder ein Wallaby am Fenster vorbei?
Zwischen Zoo und Tiergarten
Der große Berliner Tiergarten reicht vom Stue bis zum Brandenburger Tor.
Vom Hotel aus in das Stadtzentrum zu radeln oder in der grünen Oase zu spazieren oder zu joggen ist also perfekt.
Auf der anderen Seite des Stues dürfen Hotelgäste durch eine schmale Tür gleich in den Zoo schlüpfen.
Das Trompeten der Elefanten oder Kreischen der Affen bindet sich unauffällig in die gewohnten Hotellobbygeräusche ein.
Ein Krokodil in der Lobby
Die denkmalgeschützte Muschelkalkfassade mit dem großen Portal könnte leicht auch einem Naturkundemuseum gehören.
Da überrascht es nicht in der treppengesäumten Eingangshalle als erstes vor einem Krokodilschädel zu stehen.
Die Bronzeskulptur ist die Schöpfung des französischen Künstlers Quentin Garel.
Garel fertig zunächst aufwändige Kohlezeichnungen an, nach denen er dann fein ausgearbeitete Holzskulpturen formt. Nach den Holzskulpturen werden schließlich Formen für die Bronzeausfertigung geschaffen.
Der Strich seiner Zeichnungen bleibt in der Bronzefigur ebenso erhalten, wie die Strukter des Holzes.
Seine Tierfiguren haben so eine unwahrscheinliche Tiefe und natürliche Haptik.
Die große Halle, in der das Kunstwerk steht und das historische Treppenhaus sind liebevoll restauriert. Parkettböden und Türen sind original erhalten.
Stue - das Wohnzimmer
Frühstücksraum, Restaurant, Bar und Lobby gehen fließend ineinander über.
Warme Farben, weich gepolsterte Möbel und gedimmte Lampen sorgen für das angenehme Wohnzimmergefühl.
Unser Zimmer im neuen Gebäudeflügel überblickt mit bodentiefen Fenstern den Zoo.
Von unserem riesigen Bett können wir die pummeligen Capybara durchs Gras tappsen sehen, die aussehen, wie übergroße Meerschweinchen und die größten Nagetiere der Welt sind.
Wir trinken also erst mal eine Tasse P&T Tee im Bett und genießen die Aussicht, bevor wir zum herrlichen Frühstück runter gehen.
Grandhotel mit Charme
Natürlich bietet das Stue auch Day Spa, Sauna und einen großzügigen Pool, wie es von einem Fünf Sterne Haus erwartet wird.
Das Team ist im Stil klassischer Grandhotels in Uniformen gekleidet.
Die Designer Viktor&Rolf haben der traditionellen Kleidung allerdings ein Makeover mit coolen Schnitten und Tieraufdrucken verpasst.
Ein bisschen fühlen wir uns hier an unsere geliebten Wes Anderson Filme erinnert.
Wir bleiben dabei - das Stue ist bestimmt nicht eines von vielen.