Otto in der Oderberger Straße - Soleier und Sterneköche

Die Fassade des Restaurants Otto in der Oderberger Straße Berlin zeigt große Fenster mit Blick auf Gäste im Innenraum. Efeu umrahmt das Gebäude, warmes Licht fällt auf die Straße.

Als kleines, lebhaftes Nachbarschaftsrestaurant bezeichnet Vadim Otto Ursus sein Juwel in der Oderberger Straße.

Und das trifft auch tatsächlich zu.

Regional verwurzelt, naturnah und sowohl von den Zutaten, als auch in der Einrichtung auf das Wesentliche reduziert.

Diese Reduktion ist aber in Wirklichkeit eine Essenz aus seiner jahrelangen Erfahrung in den besten Küchen der Welt - Noma, Maaemo, Koks…

„Im Mittelpunkt steht immer ein wirklich gutes Produkt. Und dann stellt sich die Frage, was wir machen können, damit das Produkt am besten schmeckt.”, sagt er.

Kochkunst so einfach aussehen zu lassen ist vielleicht ein Teil des Geheimnisses, warum wir uns im Otto gleichzeitig fühlen, wie im eigenen Esszimmer und im Sternerestaurant.

Ein Weinglas mit orangefarbenem Naturwein steht neben einem Brett mit dick geschnittenem Sauerteigbrot und Butter, dazu ein Teller mit gebeizten Eiern und eingelegtem Gemüse.

Heimatliebe geht durch den Magen

Vadim Otto Ursus ist selbst in Prenzlauer Berg aufgewachsen.

Kein Zufall also, daß es ihn nach seinen „Lehrjahren“ im Ausland hierher zurückgezogen hat, sondern echte Verbundenheit zu seiner Heimat Berlin.

Das Konzept im Otto ist konsequenterweise ganz eng an die Region gebunden.

Kleine Produzenten, oft Bio-Betriebe, aus dem Umland beliefern das Restaurant.

In Buchholz, im Berliner Norden, gibt es sogar einen eigenen Küchengarten.

Und aus dem Biosphärenreservat, Schorfheide-Chorin, bringt der Jäger das Wild, das im Otto verarbeitet wird.

Nostalgie im Einmachglas 

Daß alle Zutaten mit soviel Sorgfalt ausgesucht werden, schmecken wir hier jedes Mal.

Drei Soleier liegen auf einem kleinen Keramikteller im Restaurant Otto in Berlin. Dahinter ist ein weiterer Teller mit eingelegtem Gemüse wie Möhren, Zwiebeln und Kohl sichtbar.

Das Solei, das fest auf der Karte steht und zum duftigen Brot mit Kojibutter und eingelegten Gemüse kommt, ist für mich eine liebevolle Kindheitserinnerung.

Mit meinem Vater zusammen habe ich es früher gekocht und im Einmachglas mit Essig und Gewürzen in der Speisekammer ziehen lassen, bis wir es zum getoasteten Roggenbrot endlich essen konnten.

Eine nostalgische Freude also, es im Otto immer gleich als erstes bei einem Naturwein zu genießen.

Auf einem hellen Teller im Restaurant Otto in Berlin liegt gegarte Rote Bete in tiefroter Sauce, angerichtet mit Streifen und einem Löffel Sauerrahm.

Ein zweites Muss sind für uns die Roten Beete.

Sie werden hier nach dem Kochen in Schlehensaft eingelegt und danach wieder getrocknet, erklärt uns beim ersten Besuch unser superfreundlicher und engagierter Kellner.

Mit Schafsjoghurt und brauner Butter kommen sie auf den Tisch und funktionieren für uns an jeder Stelle der Gangfolge - auch zum Dessert.

Alle Speisen sind gerne zum Teilen gedacht und alle sind wahnsinnig schön fürs Auge und immer lecker.

Und bitte reservieren! 

Alles im Otto ist unprätentiös und unkompliziert. Fast alles…einen Platz im winzig kleinen Lokal zu ergattern kann tatsächlich ein bisschen kompliziert sein.

Leichter wird es, wenn es der Sommer erlaubt auch auf der Terrasse zu sitzen.


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