Lilla Ego - unaufgeregt - hipp - schwedisch

Durch eine offene Theke in Fliesenoptik ist die Küche des Restaurants Lilla Ego in Stockholm sichtbar. Zwei Köche bereiten Speisen zu, im Hintergrund arbeiten weitere Teammitglieder unter grünen Lampen.

Das kleine Nachbarschaftsrestaurant verfügt nur über wenige Plätze und jeder davon ist begehrt.

Wer also Daniel Räms‘ und Tom Sjöstedts erfrischend nonchalante, gleichzeitig elegante Küche kennen lernen möchte, sollte daran denken rechtzeitig zu reservieren.

Ein Schulter-an-Schulter- Platz an der Theke, mit Blick in die Küche, ist zwar oft immer noch zu ergattern und kann auch wirklich Spaß machen. Doch am schönsten ist ein Tisch am großen Fenster des gemütlichen Gastraumes im Look eines französischen Bistros.

Von unserem Appartement in der Altstadt radeln wir an einem Sommerabend bis ins Vasastan Viertel.

Weit entfernt scheinen hier die Besucher-Hotspots von Gamla Stan.

Stockholmer Bürgerhäuser der Jahrhundertwende reihen sich in der Västmannagatan aneinander, wo nur eine unauffällige schwarze Markise und einige marmorne Bistrotischchen das Lilla Ego verraten.

Und wir rätseln ob der Name „Kleiner Egoist“ vielleicht darauf abzielt, daß die Stockholmer dieses tolle, unprätentiöse Restaurant ganz für sich haben und ein wenig vor den Touristen verstecken wollen.

Das Team und die beiden Besitzer des Lilla Ego, Tom und Daniel, führen das begehrte kleine Lokal mit ruhiger Hand und cooler Attitüde.

Klassische nordische Gerichte in ihrer Fine-Dining-Version brechen sie hier auf, in überraschende kunstvolle Formen, die allerdings den Anschein erwecken völlig mühelos und voller Leichtigkeit in der offenen Küche zu entstehen.

Der Lammeintopf, den wir bestellen, präsentiert sich als kompakte Kugel mit knuspriger Hülle und wirkt auf seinem Bett aus gehäuteten, halbgetrockneten Tomaten und eingelegten Artischocken optisch fast wie ein üppiges Dessert. Er entpuppt sich beim Essen als herrliches Feuerwerk an Konsistenzen und Geschmack .

Auf einem dunklen Teller im Restaurant Lilla Ego in Stockholm liegt ein kunstvoll angerichtetes Gericht mit Artischockenstücken, Tomaten, Kräutern und einer hell bestäubten Komponente in der Mitte.

Auch der geräucherte Hering mit pochiertem Eigelb, Sauerkraut und gebräunter Butter versteckt sich unter einer knusprigen weißen Kugel, dieses Mal aus Grated Milk und schlägt jede traditionelle Erwartung um Klassen.

Das handgeschnittene Ochsen Tartar kommt im bescheidenen Schüsselchen und überlässt den großen Auftritt  seiner „Beilage“ - hauchdünnen Artischockenchips und in Ingwer eingelegtem Rhabarber auf Ponzu-Mayonnaise.

Auf einem blauen Teller im Restaurant Lilla Ego in Stockholm liegt eine angerichtete Speise mit knusprigen Chips und geriebenem Belag. Daneben steht eine Schale mit gewürztem Rindertatar und Sesam.

Den perfekt zubereiteten Kaffee am Ende des Abends bekommen wir in einer altmodischen Kupferkanne, die dann gleich wieder zum Kontrast wird, als das „Lilla Egos Dream Dessert for Two“, ein knallig pink-grünes Art Piece in Alice-im-Wunderland-Optik, serviert wird.

Auf einem Tresen im Restaurant Lilla Ego in Stockholm stehen zwei Tassen mit Untertassen und eine Kupferkanne. Im Hintergrund ist die offene Küche mit drei Mitarbeitenden und Hängelampen zu sehen.

Die Mischung aus gemütlichem Nachbarschaftsrestaurant und aufregenden Food-Interpretationen macht das Lilla Ego zu Recht zum Liebling der Stockholmer.

Ein Dessert im Restaurant Lilla Ego in Stockholm besteht aus rosa Würfeln, weißen Tupfen und grüner Creme auf einem rechteckigen Boden. Obenauf liegen transparente Knusperelemente und Kräuter.
 
 
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